Von Gudrun Klinkhammer, 17.01.10, Ksta.de
Als die Proklamation anstand, schien die „Hött“ nahezu abzuheben. Prinz Ferdi I. (Reger) und Prinzessin Heidi I. (Herr) wurden unter großem Jubel inthronisiert.
Kall - Ihrem diesjährigen Karnevalsmotto „Der Mittelpunkt im All ist Kall“ machten am Samstagabend die Karnevalsjecken in der restlos ausverkauften „Kaller Hött“ alle Ehre. Die meiste Zeit verbrachten die über 300 Gäste stehend, weniger auf der Erde, als vielmehr auf den Stühlen und Tischen in höheren Sphären.
Nahezu abzuheben schien die „Hött“, als die Proklamation anstand. Die Spannung glich der, die bei einem Raketenstart am Cape Canaveral herrscht. Das Knistern wurde noch erhöht durch einen ganz besonderen Effekt: Nachdem Sitzungspräsident Ralph Dreßen den Einmarsch der neuen Tollität angekündigt hatte und die Wunderkerzen brannten, öffnete sich jedoch noch lange nicht die hintere Saaltüre. Erst, als die Kapelle zu einem weiteren Titel ansetzte, ging die Inthronisierungs-Pforte auf und herein spazierten Prinz Ferdi I. (Reger) und Prinzessin Heidi I. (Herr).
Auf der Bühne wurden die neuen Regenten bereits vom Vorsitzenden des Karnevalsvereins „Löstige Bröder“, Ingo Keller, dem Elferrat und den Tanzmariechen erwartet. Friedhelm Zander und Waltraud Forner, die Tollitäten der vergangenen Session, überreichten ihren Nachfolgern das Zepter. Bürgermeister Herbert Radermacher übergab symbolisch den Gemeindeschlüssel.
Ulknudel
Ferdi Reger, ein Karnevalist mit Leib und Seele, war bereits 1991 im Dreigestirn als Prinz aktiv. Aufgrund des Golfkrieges wurden damals der Rosenmontagszug und weitere Feierlichkeiten abgesagt. Feiert Ferdi Reger gerade nicht Karneval, dann steht er dem Kaller Sportclub vor. Reger gilt in Kall als Ulknudel, der immer einen Witz auf den Lippen hat. Der neue Prinz ist Vater zweier Töchter.
Prinzessin Heidi stammt aus Köln, mit Karnevalsgenen ist sie daher von Geburt an überschüttet worden. Die Mutter von drei Söhnen feiert ebenfalls für ihr Leben gerne. Der Schlachtruf „Hey, Superprinzenpaar“ schallte den Beiden während der Inthronisierung immer wieder entgegen. Ebenfalls für Superstimmung sorgten im Laufe des Programms „Et Hühldöppe“, Tanzmariechen Laura Schindler, die „Tornados“ und die „Mennekrather“ aus Erkelenz, die die Halle mit ihren schmissigen Titeln glatt „auf Links“ drehten.
Weiter folgte „Oli der Köbes“, „Kallör“, „Ne Jeck im Rähn“, das Kaller Männerballett, die Showtanzgruppe „Kallbachmücken“ und „Echte Fründe“.
